Auch in unseren Gärten zeigt sich der Klimawandel: die Sommer sind heiß und trocken oder fallen buchstäblich ins Wasser, die Winter sind mild, Stürme gesellen sich hinzu. Durch kleine Umstellungen können wir unsere Gärten auf diese neuen Bedingungen einstellen.
Foto G. Krick
1. Mit Humus Wasser im Boden
speichern
Ein Komposthaufen verwertet Reste im Garten sinnvoll, zudem wird das gespeicherte Kohlendioxid durch Bodenlebewesen
abgebaut und gespeichert. Humus ist außerdem ein optimaler Dünger für unsere Pflanzen und hilft dabei, den Boden zu verbessern. Er speichert Wasser und gibt es langsam wieder an die Pflanzen ab.
So kann man auf Torf und andere Zusatzstoffe getrost verzichten.
2. Standortangepasste Pflanzen aus ökologischem Anbau verwenden
Pflanzen dieser Art sind an Boden und vorherrschende Klimaverhältnisse der Region vor Ort angepasst und somit widerstandfähiger. Sie konnten sich beispielsweise an Wind, Bodenverhältnisse und
Temperaturen vor Ort perfekt anpassen und sind so gut für kommende Herausforderungen gewappnet. So brauchen sie weniger Pflege und Wasser.
3. Mischkultur und Fruchtfolge
Nach dem Vorbild der Natur wachsen Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen am besten gemeinsam. Sie schlüsseln sich die Nährstoffe auf, bringen Wasser aus tieferen Schichten hervor oder halten
ungebetene Gäste in Schach. Eine gelungene Mischkultur spart Wasser, Arbeit und fördert ein gesundes Wachstum.
4. Böden entsiegeln
Gartenböden müssen keine schweren Lasten tragen und können daher auch unbefestigt sein. So gelangt Regenwasser zurück ins Grundwasser und kann dieses erneuern. Und der offene Boden bietet einen
weiteren Vorteil: Bei großer Hitze können durch die Verdunstungskühle der feuchten Erde auch Temperaturspitzen abgemildert werden. Übrigens sind auch Schotterschichten auf dem Boden eine Art der
Versiegelung, mit allen negativen Folgen.
5. Den Boden bedeckt halten
Eine Schicht Mulch aus Rasenschnitt oder Ernteresten schützt den Boden vor Austrocknung. Wird der Boden zudem nicht tief umgegraben, sondern nur oberflächlich gelockert, ist er sehr gut an
trockene Verhältnisse angepasst.
6. Regenwasser nutzen
Um auch in trockenen Perioden ausreichend Gießwasser zu haben, sollte das Regenwasser während der regenreichen Zeit gesammelt werden. Eine unterirdische Zisterne oder einfach ein Regenfass fassen
einige Liter Wasser, die man später zum Gießen nutzen kann. Regenwasser kann auch in einem Teich gesammelt werden und dient so noch dem ein oder anderen Tier als Tränke oder Nahrungsquelle.
Weiteres Regenwasser sollte man versickern lassen, so lässt sich nebenbei auch noch bares Geld sparen, denn man muss das Regenwasser nicht über das städtische Abwassersystem ableiten. Diese
Sickerbeete können zudem große Hitze abmildern, denn sie produzieren Kühle durch Verdunstung.
7. Bei der Pflanzenwahl auf Vielfalt achten
Im Gemüsegarten hat sich schon seit langem die Mischkultur bewährt. Die Vorteile sind vielfältig und lassen sich auch auf den Ziergarten übertragen. Hohe Bäume spenden Schatten und kühlen,
Sträucher und kleine Gehölze nutzen den Raum darunter und kühlen ebenfalls die Umgebung. Stauden und Bodendecker profitieren durch die schattige Lage. Auch die Kohlendioxid-Speicherfähigkeit der
Pflanzen ist unterschiedlich. Wildblumen sind beispielsweise sehr gute Speicherpflanzen, da sie einen hohen Kohlenstoffanteil haben.
Pflanzen verdunsten auch Wasser über ihre Blattflächen, einige mehr als andere. Sukkulenten wie Sedum verdunsten relativ wenig Wasser, so überleben sie auch in den trockensten und heißesten
Gegenden. Sumpfpflanzen hingegen verdunsten die ganze Zeit Wasser. Sie liefern auch nachts Kühle durch Verdunstung. Ein Teich oder ein Sumpfbeet im Garten ist also die perfekte Klimaanlage.
8. Biologische Vielfalt fördern
Mit einer bunten Mischung standortangepasster Pflanzen ist man auch bei Trockenheit immer auf der sicheren Seite. Hitzetolerante Pflanzen wie Sedum, Feldahorn oder andere Pflanzen widerstehen der
Hitze und spenden den empfindlicheren Pflanzen Schatten. Die Vielfalt der Arten macht es der Natur zudem möglich, durch neue Kreuzungen auch dauerhaft auf Änderungen der Umwelt zu reagieren.
Durch die Vielfalt im Garten können nicht alle Pflanzen gleichzeitig ausfallen, denn manche sind widerstandsfähiger als andere.
Bezugsquellen für Samen, Saatgut und insektenfreundliche Pflanzen
(Angaben unverbindlich und ohne Gewähr)
· Gärtnerei Blume, Argestorfer Straße 11, 30974 Wennigsen, Tel. 05103 - 927464
…immer bemüht auch insekten- und bienenfreundliche Pflanzen im Sortiment zu führen. Diese sind zum Teil sogar mit einem entsprechenden Etikett versehen und weitere extra Kennzeichnungen sind in Vorbereitung.
· Wennigser Schuppen, Werner-von-Siemens-Str. 4, 30974 Wennigsen, Tel. 05103/5249267
Saatgut mit verschiedenen Blütenmischungen
· Gärtnerei Immengarten- Jaesch, Immengarten 1, 31832 Springe-Bennigsen, Tel. 05045-8383
Wir halten eine sehr umfangreiche Pflanzenauswahl für Sie bereit: Kräuter, Duft- und Teepflanzen, Indianische Pflanzen, Stauden, Sträucher und Gehölze.
· Baumschule Kewel , Inh. Edward Paprotny, Schützenstraße 9, 31832 Springe OT
Eldagsen
Tel.: 05044 – 309
Bäume, Sträucher, Stauden, Saat, alles bienenfreundlich vorhanden.
Versandhändler:
· Rieger-Hoffmann GmbH, In den Wildblumen 7-13,
74572 Blaufelden-Raboldshausen,
Telefon: 0049 (0)7952 92 18 89-0
Wildpflanzen – Saatgutmischungen (Zertifiziertes Regiosaatgut)
· Saaten Zeller, Ortsstr. 25, D-63928 Eichenbühl-Guggenberg, Tel: 09378-530
Wildpflanzen – Saatgutmischungen (Zertifiziertes Regiosaatgut)
Mit der kostenlosen App „Insektenwelt“ für iOS und Android kann man die häufigsten heimischen Insekten bestimmen, kartieren und melden. Besonderheiten sind die fotografische Erkennungsfunktion sowie die Verknüpfung mit der NABU-Aktion „Insektensommer“ und naturgucker.de.
Der nächste Frühling kommt bestimmt und dann werden Insekten und Wildbienen wieder auf der Suche nach Nistmöglichkeiten zur Eiablage sein. Die etwa 500 Wildbienenarten in Deutschland sind nützliche Bestäuber, der Bestand ist teilweise gefährdet. Mit einfachen Nisthilfen für Wildbienen (Insektenhotels) können wir helfen. Zum Basteln möchte der NABU Wennigsen einige Anregungen und Hinweise geben:
Als Material eignen sich am besten hohle bzw. markhaltige Pflanzenstängel oder Hartholzblöcke. Bei den Pflanzenstängeln können Bambusstäbe oder Pflanzen aus dem Garten genutzt werden, z.B. Forsythien, Gartenjasmin oder Holunder. Die Stängel werden mit einer feinen Säge auf eine Länge von mindestens 8 cm geschnitten, dabei darauf achten, dass die Eingänge keine scharfen Kanten haben und nicht gesplittert oder ausgefranst sind. Das Mark sollte am besten mit einem Holzbohrer mindesten 6 cm tief ausgehöhlt werden. Die Röhren können dann in Blechdosen gesteckt oder in einfachen Holzrahmen aufgehängt werden. Alternativ können senkrecht hängende Bündel z.B. aus Brombeerstängeln im Garten aufgehängt werden, diese werden von einigen Wildbienenarten gerne angenommen.
Bei den Massivhölzern werden gerne Baumscheiben genutzt, in deren Stirnflächen Löcher gebohrt werden. Die werden zwar auch angenommen, sind aber nicht so gut, da sich in den Scheiben zentrische Risse bilden, durch die Feuchtigkeit eindringt, was bei der Brut zu Schimmel und Fäulnis führen kann. Besser sind längere Blöcke (z.B. Buchenholz-Kaminblöcke) die Quer zur Faserrichtung gebohrt werden. Die Bohrungen sollten 3 – 10 mm Durchmesser haben und mindestens 6 cm tief sein. Auch hier ist auf einen glatten Eingangsbereich zu achten.
Leider werden bei den Insektenhotels auch viele Fehler gemacht: Grundsätzlich sollten keine Tannenzapfen oder Stroh im Insektenhotel sein. Dort können Ohrenkneifer Unterkunft finden, das sind jedoch Pollendiebe, ernähren sich also von der ein getragenen Nahrung für die Brut der benachbarten Wildbienen. Lochziegel sind ebenfalls ungeeignet, die Löcher sind meist zu groß und vor allem die scharfen Kanten beschädigen die empfindlichen Flügel der Wildbienen. Auch Gipsbeton oder Yton-Steine haben in Insektenhotels nichts zu suchen, das Material zieht Wasser an und die wilden Besucher sterben.
Das Insektenhotel sollte an einem sonnigen Standort in mindestens 1 m Höhe angebracht werden. Die Nisthilfen werden vor allem auch dann angenommen, wenn es in der Nachbarschaft Nahrung in Form von einheimischen oder bienenfreundlichen Blumen und Sträuchern gibt.
Viele weitere Hinweise und Anregungen finden sie auf den Internetseiten des NABU.